Wie man in nur 3 SCHRITTEN eine Dose entleert.
1. Besorgen Sie sich eine ungeöffnete Dose und einen gut in der Hand liegenden Dosenöffner.
2. Schneiden sie den Deckel der Dose ab.
3. Neigen Sie dann die Dose, bis die Öffnung nach unten schaut und der Inhalt sich in Bewegung setzt!
Bravo, schon haben Sie es geschafft!
Und?
Ach, wenn wir doch alle Dosen wären! Wie leicht könnten wir ein paar Deckel aufschneiden, und lästige Gedanken, drückende Sorgen und andere ungeliebte Inhalte loswerden! Aber und Gott sei Dank: Wir sind Menschen! Diese weichen, warmen, vergänglichen, ineffizienten Wesen, bei denen es passieren kann, dass Drei-Schritte-Programme zum erleichternden Glück mehr Stress als Entlastung bringen, beziehungsweise Frust, wenn es dann doch nicht so schnell geht mit dem Loswerden blockierender Muster und Ängste, oder dem Überwinden erlebter Kränkungen…
Und trotzdem:
Es gibt sie auch für uns, die Schritte, das loszulassen und zu transformieren, was wir als veränderungswürdig erkannt haben.
Doch wie viele sind es und wie legen wir sie an?
Es sind vielleicht sehr viele Schritte in Richtung "Ich fühle mich frei und lebendig“ nötig, doch die Anzahl dieser stets individuellen Schritte sagt ohnedies nicht viel aus über die Länge des Weges. Angenehmer wird die Strecke jedenfalls, wenn es jemanden gibt, der uns achtsam zur Seite steht, uns richtig gut zuhört und dann trotzdem nicht sagt, wohin wir gehen sollen, sondern prozessbegleitend an unserer Seite bleibt und das Entscheiden uns überlässt. Es geht ja um unser Leben. Wenn uns jemand sehr gut zuhört und keine Bedingungen stellt, unter denen er dann doch nicht mehr zuhört, weil es vielleicht unbequem, schwierig und dunkel wird, geschieht es nach einiger Zeit, dass wir lernen, uns selbst ebenso gut zuzuhören. Und an dem Punkt wird es richtig spannend, denn die Weisheit, unser Leben betreffend, schlummert in uns. Andere können uns helfen, sie hervorzulocken, oder uns vielleicht darauf aufmerksam machen:
"Ich sehe da etwas in Ihnen glitzern, es könnte ein Schatz sein...“
Aber heben können wir ihn nur selbst, und das zu dem Zeitpunkt, den wir uns dafür aussuchen. Es wäre ja auch übergriffig, wenn jemand von außen einfach in unser Leben fassen, die Schatztruhe polternd in die Mitte stellen und dabei jenen Staub aufwirbeln würde, den wir noch eine Weile in Ruhe liegen lassen wollen.